Besuch in der Kreisverwaltung

Arbeitsgemeinschaften

Kreis Warendorf. Schon mehrfach hatte sich der Kreisvorstand der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus in seinen Sitzungen mit den Themen „Bedarfsplanung für Altenheime/Betreutes Wohnen“ und „Heimaufsicht“ beschäftigt. Schließlich betreuen einige von ihnen Menschen, die in diesen Heimen untergebracht sind und erleben leider immer wieder böse Überraschungen. Bei allen Beratungen aber blieben immer wieder viele Fragen offen. Schließlich wandte sich der Vorstand mit seinen Fragen an Landrat Dr. Olaf Gericke, der sofort zusagte, dass seine zuständigen Mitarbeiter den Vorstandsmitgliedern Rede und Auskunft stehen sollten.

Deshalb fand die jüngste Sitzung des Kreisvorstands der AG 60plus im Kreishaus in Warendorf statt. Sach- und fachkundige Gesprächspartner waren Verena Schulte-Sienbeck, Richard Uhkötter und Friedrich Strickmann. Während Richard Uhkötter den Besuchern vor allem die gesetzlichen Grundlagen erläuterte, informierte Friedrich Strickmann über die Aufgaben der Heimaufsicht, die von ihm selbst und einem weiteren Mitarbeiter der Kreisverwaltung durchgeführt wird. Insgesamt sind allerdings nur 1,75 Stellen in der Kreisverwaltung für diese Aufgabe vorgesehen. „Deshalb ist es nicht ganz einfach, mit den vorhandenen Kräften die Prüfungen vorzunehmen, zumal die Zahl der Plätze immer größer wird“, gab Strickmann zu.
Friedrich Strickmann erläuterte genau, wie die Prüfungen ablaufen, die im Übrigen stets unangemeldet stattfinden würden. Insgesamt hätten sich die Ergebnisse in den vergangenen Jahren verbessert, bekannte er, doch sei es der Heimaufsicht nicht möglich, ein Ranking der verschiedenen Einrichtungen zu erstellen. Grundsätzlich werde jedes Heim einmal im Jahr überprüft. „Wenn etwas anliegt, auch öfter.“
Friedrich Strickmann nannte für das vergangene Jahr auch einige Zahlen. So hatte es 26mal Beschwerden gegeben, die von der Heimaufsicht untersucht werden mussten. 14 dieser Beschwerden kamen aus drei Einrichtungen. Dreimal ging es um die Betreuungsqualität (nicht bestätigt), dreimal um die Ernährung von Bewohnern (teilweise bestätigt), dreimal um den Umgang mit Medikamenten (nicht bestätigt), sechsmal um die personelle Besetzung (nicht bestätigt), fünfmal um soziale Betreuung (teilweise bestätigt), viermal um Hauswirtschaftliche Versorgung (bestätigt) und zwei weitere Beschwerden (teilweise bestätigt).
Verena Schulte-Sienbeck erläuterte den Besuchern anschließend die Angebotslandschaft im Kreis Warendorf, versuchte anhand zahlreicher Zahlen darzulegen, wie viele Plätze in Altenheimen in Zukunft gebraucht würden. Sie stellte aber auch eindeutig klar. „Der Kreis Warendorf macht keine Pflegebedarfsplanung. Jeder, der ein Altenheim bauen will, kann das tun.“ Der Kreis könne den Bau eines Altenheims nicht verhindern, das könnten die Städte und Gemeinden jedoch über ihre Bauleitplanung. „Der Kreis kann nur auf seine Zahlen verweisen.“ Und so sei man in der Kreisverwaltung nicht glücklich gewesen darüber, dass im Warendorfer Norden ein neues Altenheim entsteht.

 
 

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