Paul Schwienhorst/Werner Haverkemper

Kreis Warendorf/Hoetmar. Dass sich in einem Dorf, in dem Bürgersinn groß geschrieben wird, viel erreichen lässt, erlebte der Kreisvorstand der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus kürzlich gleich in zweifacher Hinweis: Er tagte in Hoetmar im historischen Ambiente der alten Stellmacherei, die nur deshalb erhalten werden konnte, da viele unter Führung des Heimatvereins mitgearbeitet hatten. Außerdem gab es an diesem Vormittag aus erster Hand umfangreiche Informationen zum Bürgerbus, der sich seit Anfang des Jahres in Hoetmar zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hat.

Zu Gast war beim Vorstand der AG 60plus Paul Schwienhorst, der Vorsitzende des Vereins Bürgerbus. Mit einer Power-Point-Präsentation informierte er die Anwesenden über alle Bereiche des Bürgerbusses, gab zudem auf die zahlreichen Fragen umfassende Antworten. Denn mehrere Vorstandsmitglieder sind in ihren Heimatorten in der Kommunalpolitik aktiv, würden dort gern einen Bürgerbus einrichten. Doch machte ihnen Paul Schwienhorst schnell einen Strich durch die Rechnung. Denn ein Bürgerbus könne nur dort eingerichtet werden, wenn es keine bestehenden Buslinien gebe, wie es in Hoetmar Richtung Everswinkel und Sendenhorst der Fall gewesen sei.
Außerdem könne ein derartiges Projekt nur dann gelingen, „wenn die Bürger mitgenommen werden“. „Es darf nicht von oben verordnet, sondern muss von den Bürgern gewollt werden“, stellte der Bürgerbus-Vorsitzende klar.
Dass sei in Hoetmar der Fall gewesen, und wohl deshalb auch werde das Angebot deutlich häufiger genutzt als beim Start erwartet. Der Verein sei von 4000 Fahrgästen pro Jahr ausgegangen, doch wurden nun nach viereinhalb Monaten – insgesamt 111 Fahrten – bereits 2500 Mitfahrer gezählt. Allerdings habe man die Fahrpreise auch sehr moderat gehalten, so dass es sich lohne, einmal das Auto zu Hause stehen zu lassen: Erwachsene zahlen für eine Fahrt einen Euro, Kinder einen halben.
Paul Schwienhorst stellte abschließend klar, dass der Verein Bürgerbus nicht nach einem starren Konzept verfahre: „Bei neuen Bedarfen können wir jederzeit flexibel reagieren.“
Mit kräftigem Applaus dankten die Mitglieder der AG 60plus Paul Schwienhorst für seine Ausführungen. Als „Danke schön“ überreichte ihm Vorsitzender Werner Haverkemper eine Flasche Wein.